Vereinfachtes Sanierungsverfahren als Förderinstrument – Erfahrungen vor Ort
In der Arbeit im KlimaQuartier Harsefeld-Steinfeldsiedlung spielten die einkommenssteuerrechtlichen Anreize bei Modernisierungsmaßnahmen eine wichtige Rolle, da die Grundstückseigentümer Modernisierungskosten bis zu 100 % über einen Zeitraum von 10 bis 12 Jahren steuermindernd geltend machen können. Sofern die Immobilie vermietet wird, können 100 % der Kosten über 12 Jahre geltend gemacht werden. Bei Selbstnutzern sind es nach §10f EStG bis zu 90 % der Modernisierungskosten über 10 Jahre.
Bei der Umsetzung der Maßnahmen spielt die Kooperation der Akteure vor Ort eine wichtige Rolle. So haben die örtlichen Banken eigene Finanzierungsprodukte für die energetische Modernisierung aufgelegt und weisen auf die steuerlichen Vorteile und weitere Fördermöglichkeiten hin. Mit dem örtlichen Handwerk wurde frühzeitig ein guter Kontakt aufgebaut, so dass auch Handwerker und ihre Kunden auf die besonderen Fördermöglichkeiten hinweisen können. Über die Homepage des Quartiers werden die Besucher auf den Verein regionaler Handwerksbetriebe geleitet. Mit der Energieberatung der Verbraucherzentrale Stade besteht zudem ein regelmäßiger Austausch und auch mit den örtlichen Energieberatern konnte eine konstruktive Zusammenarbeit aufgebaut werden, die besonders bei der Inanspruchnahme von KfW Förderungen für die energetische Gebäudemodernisierung wichtig ist.
Insgesamt zeigt sich, dass die beratende Unterstützung des Sanierungsmanagements und die aufgebauten Netzwerkstrukturen in Verbindung mit der Nutzung von steuerlichen Vorteilen die Durchführung umfassender energetischer Modernisierungen deutlich unterstützt. Das spiegelt auch die fortlaufend gute Nachfrage nach Beratungsangeboten durch Eigentümer vor Ort.